Triade

Triade
Dreiheit

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Tri|a|de 〈f. 19
1. drei zusammengehörige, gleichartige Dinge
2. 〈Philos., nach Hegels Auffassung〉 Form der histor. Entwicklung in drei Stufen: Thesis, Antithesis, Synthesis
3. 〈Geol.; veraltet〉 = Trias
[zu grch. trias „Dreiheit“]

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Tri|a|de [griech. triás, Gen.: triádos = Dreiheit, Dreizahl], die; -, -n: im Periodensystem der chem. Elemente Bez. für Dreiergruppen besonders nah verwandter Elemente (Li, Na, K; Ca, Sr, Ba; Cl, Br, I), in der makromol. Chemie Bez. für Dreiergruppen konstitutioneller bzw. konfigurativer Einheiten als Bestandteile der Ketten.

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Tri|a|de, die; -, -n:
1. [spätlat. trias (Gen.: triados) < griech. triás, zu: tri̓a, Neutr. von: treĩs = drei] (bildungsspr.) Dreizahl, Dreiheit.
2. (Rel.) Gruppe von drei Gottheiten.
3. (Verslehre) Gruppe aus drei Strophen, die sich aus Strophe, Antistrophe u. Epode (2) zusammensetzt (bes. in der griechischen Tragödie).
4. (Math.) Größe, die sich bei der dyadischen Multiplikation von drei Vektoren ergibt.
5. (Chemie) Gruppe von drei besonders nahe verwandten Elementen, die in der historischen Entwicklung des Periodensystems der chemischen Elemente eine Rolle spielt.
6. [nach engl. triad, urspr. kurz für einzelne Gruppierungen der Triad Society, der chin. Bez. mit der Bed. »Gesellschaft der dreifachen Einheit (= von Himmel, Erde u. Mensch)«, Name einer im 18. Jh. in China gegründeten Geheimgesellschaft, die angeblich die Mandschu-Dynastie stürzen wollte] von Chinesen außerhalb Chinas getragene, bes. im Rauschgifthandel tätige kriminelle Geheimorganisation.
7. <o. Pl.> (Wirtsch.) Gruppe der drei wichtigsten Wirtschaftsregionen der Erde (Nordamerika, EU u. Ostasien).

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Triade
 
[zu griechisch triás, triádos »Dreizahl«, »Dreiheit«] die, -/-n,  
 1) Chemie: Gruppe von drei besonders nahe verwandten Elementen, z. B. Chlor, Brom, Jod. Triaden spielten in der historischen Entwicklung des Periodensystems der chemischen Elemente eine Rolle.
 
 2) griechische Dichtung: eine Einheit von drei Strophen, von denen die beiden ersten (Strophe und Antistrophe) das gleiche metrische Schema aufweisen, während die dritte (Epode) im metrischen Schema abweicht; verwendet u. a. in der pindarischen Ode. Dasselbe Schema findet sich auch in der deutschen Literatur, z. B. in der Meistersangstrophe.
 
 3) Keltologie: eine in den frühen inselkeltischen Literaturen weit verbreitete literarische Kleinform in Prosa von prägnanter Kürze, in der Gruppen von drei Dingen, Personen oder Ideen unter einem Thema katalogisiert sind. Die Triaden sind wichtig als fragmentarische Zeugnisse verlorener Literaturwerke und in anderem Zusammenhang nicht erhaltener historischer, geographischer oder rechtlicher Angaben. Bedeutende frühe Sammlungen sind u. a. die irische »Trecheng breth Féne« (Triaden der Urteile der Iren; vielleicht 9. Jahrhundert) oder die kymrische »Trioedd ynys prydein« (Triaden der Insel Britannien). Triaden finden sich auch in der altkeltischen Mythologie (Darstellungen von dreiköpfigen Gottheiten, Triaden von Pferden, Kranichen sowie Matronen).
 
Ausgabe: Trioedd ynys prydein. The Welsh triads, übersetzt von R. Bromwich (21978).
 
 
Kuno Meyer: The triads of Ireland (Dublin 1906).
 
 4) Militärwesen: 1) Bezeichnung für die drei Trägersystemarten strategischer Kernwaffen: landgestützte ballistische Interkontinentalraketen (ICBM), seegestützte ballistische Raketen (SLBM) und strategische Langstreckenbomber; 2) innerhalb der NATO Bezeichnung für: konventionelle Streitkräfte, nukleare Kurz- und Mittelstreckensysteme sowie interkontinentalstrategische Kernwaffen.
 
 5) Religionsgeschichte: Bezeichnung für eine Dreiheit (Trias) von Göttern. Am bekanntesten sind Anu - Enlil - Ea (Himmel - Luft - Erde) in Sumer, Schin - Schamasch - Ischtar (Mond - Sonne - Venus) in Babylon, Amun - Chonsu - Nut sowie Osiris - Isis - Horus in Ägypten, Jupiter - Mars - Quirinus sowie Jupiter - Juno - Minerva in Rom, Brahma - Vishnu - Shiva im Hinduismus. Auch Schicksalsgottheiten werden den Zeitstufen entsprechend oft triadisch gebildet: Parzen in der römischen, Gorgonen (Gorgo) in der griechischen, Nornen in der germanischen Religion. Daneben stehen metaphysische Triaden, z. B. bei Laozi yi - xi - wei (das Gleiche, Dünne, Feine) oder im indischen philosophischen Denken die drei Prädikate des Brahman Sat - Cit - Ananda (Sein, reines Bewusstsein, Wonne) in den jüngeren Upanishaden sowie To hen - Nus - Psyche (das Eine - der Geist - die Weltseele) im Neuplatonismus. (Trinität)
 
 6) Wirtschaft: Bezeichnung für die drei derzeit wichtigsten Wirtschaftsregionen der Erde: Nordamerika, Europa (v. a. EU- und EFTA-Staaten) sowie Japan zusammen mit den asiatischen Schwellenländern.
 

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Tri|a|de, die; -, -n [1: spätlat. trias (Gen.: triados) < griech. triás, zu: tría, Neutr. von: treĩs = drei; 6: nach engl. triad, urspr. kurz für einzelne Gruppierungen der Triad Society, LÜ der chin. Bez. mit der Bed. „Gesellschaft der dreifachen Einheit (= von Himmel, Erde u. Mensch)“, Name einer im 18. Jh. in China gegründeten Geheimgesellschaft, die angeblich die Mandschu-Dynastie stürzen wollte]: 1. (bildungsspr.) Dreizahl, Dreiheit. 2. (Rel.) Gruppe von drei Gottheiten. 3. (Verslehre) Gruppe aus drei Strophen, die sich aus Strophe, Antistrophe u. ↑Epode (2) zusammensetzt (bes. in der griechischen Tragödie). 4. (Math.) Größe, die sich bei der dyadischen Multiplikation von drei Vektoren ergibt. 5. (Chemie) Gruppe von drei bes. nahe verwandten Elementen, die in der historischen Entwicklung des Periodensystems der chemischen Elemente eine Rolle spielt. 6. von Chinesen im Ausland getragene kriminelle, bes. im Rauschgifthandel tätige Geheimorganisation: „Da Ge“ ... und „Dragon Heads“ ..., vorgeblich ehrbare Hongkonger Kaufleute und Exmilitärs, stellen das Führungspersonal der so genannten -n. Diese streng hierarchisch gegliederten Geheimbünde, deren Bezeichnung Tian, Di und Wei (Himmel, Erde, Menschen) symbolisiert, kontrollieren den Rauschgifthandel im Goldenen Dreieck zwischen Burma, Laos und Thailand (Spiegel 44, 1991, 114). 7. <o. Pl.> (Wirtsch.) Gruppe der drei wichtigsten Wirtschaftsregionen der Erde (Nordamerika, Europa, Japan).

Universal-Lexikon. 2012.

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